Landwirtschaftsminister Schwarz besucht unseren Schulwald

Freitag, der 21.03.2025 – an diesem Tag war bei uns im Schulzentrum alles anders: Auf dem Südhof standen zwei Catering-Zelte mit langen sorgfältig dekorierten Tischen und Sitzbänken, dazu Fahrzeuge mit der Aufschrift „Landesforsten“ und ein Auto hatte sogar die Sondererlaubnis, über den Hof bis direkt vor den Eingang zum Schulwald zu fahren. Was war da los, fragten sich nicht nur die Schülerinnen und Schüler auf dem Hof während ihrer wohlverdienten Pause.

Der 21.03.2025 war der „Tag des Waldes“. Daher besuchte Werner Schwarz, der Landwirtschaftsminister Schleswig-Holsteins, zusammen mit Vertretern der Stiftung Deutscher Wald und den Landesforsten, unseren Schulwald und stellte sich den vielen Fragen der Schülerinnen und Schüler der Nachhaltigkeits-AG.

Zusammen mit Herrn Schwarz waren dazu ein Team des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags für Print und Social Media gekommen, die die Baumpflanzaktion als Medienpartner begleiteten. Aber auch unsere Schülerzeitungsredaktion hatte Felix geschickt, um über den hohen ministriellen Besuch zu berichten.

„Schulwälder bringen jungen Menschen  den Wert unserer Natur direkt näher!“, zeigte sich Schwarz begeistert, als die Schülerinnen und Schüler der Nachhaltigkeits-AG, zusammen mit Frau und Herrn Puck, unseren Schulwald mit Teich vorstellten.

Entstanden ist das Gelände, das zu den größten Schulwäldern in Schleswig-Holstein gehört, zusammen mit dem Schulzentrum, in den 70er Jahren. Dort, wo früher Felder lagen, findet sich heute ein Mischwald mit Buchen, Linden und Eichen sowie ein Teich. In ganz Schleswig-Holstein existieren noch 200 Schulwälder, denn die Pflege und Betreuung der Anlagen macht viel Arbeit, die die Lehrkräfte auch ehrenamtlich leisten.

Auf Baumstümpfen mitten im Wald sitzend beantwortete der Landwirtschaftsminister die Fragen der Schüler der Nachhaltigkeits-AG:

Wie kann die Politik Schulwälder gezielt fördern?

Schwarz: „Die Schulwälder haben eine ganz wichtige Aufgabe. Wir hier in Schleswig-Holstein haben teilweise ziemlich urbane Regionen, wo nicht mehr so sicher ist, dass Menschen Kontakt zum Wald haben. Daher ist es wichtig, Schulwälder zu haben und diese attraktiv zu gestalten. Hauptaufgabe ist dabei, diese zu bewalden, und das ist hier in Lütjenburg ganz wunderbar gelungen. Dabei können die Landesforsten fachlich zur Seite stehen, auch die Stiftung Deutscher Wald politisch unterstützen, eventuell auch finanziell. So können die Herausforderungen, aber auch die Schönheiten des Waldes vielen jungen Menschen zugängig gemacht werden.

Wie beeinflusst der Klimawandel die Fichten und Buchen in unseren Wäldern?

Schwarz: Der Einfluss des Klimas ist extrem hoch, im Harz z.B. ist fast kein Wald mehr. Um darauf reagieren zu können, müssen wir Fragen beantworten, wie wir damit zukünftig umgehen müssen, welche Art von Forstwirtschaft wir betreiben können. Dabei müssen wir auf Baumarten setzen, die im Klimawandel bestehen können.

Warum ist die amerikanische Roteiche denn Baum des Jahres, obwohl sie in Europa nicht heimisch ist?

Schwarz: „Unsere Generation hat die Verantwortung, den  Wald im Klimawandel so umzubauen, dass dieser gegen veränderte Einflüsse geschützt ist. Mit dieser Baumart oder der amerikanische Douglasie können auch noch in 50 Jahren Holz geerntet werden. Regenerative Baustoffe wie Holz haben allein deshalb schon eine Zukunft, weil sie CO₂ binden.“

Muss nicht mehr ökologische Landwirtschaft das Ziel sein, um den Einsatz von Pestiziden und damit auch deren Einfluss auf die Ökosysteme und auch auf den Wald zu senken?

Schwarz: „Pestizide gewährleisten die landwirtschaftlichen Erträge, die Gesellschaft benötigt aber auch günstige Nahrungsmittel und große Mengen für die Versorgungssicherheit. Aber bei Pflanzenschutzmittel muss man auch den Einfluss auf die Umwelt mitdenken.

Eine Hainbuche namens „Werner“

Nachdem viele Fragen gestellt und ausführlich beantwortet worden waren, pflanzten alle gemeinsam einen Baum im Schulwald.

„Die Erde gezielt auf einen Haufen schütten – die brauchen wir noch, um nachher die Ränder wieder zuzumachen“, so ein Profi-Tipp der Spezialisten von den Landesforsten schon einmal. Auch der Landwirtschaftsminister hilft mit, um Steine zu entfernen, der die Wurzeln stören könnte. Spätestens das bringt die Schülerinnen und Schüler auf die Idee, dass sie diesem Baum einen Namen geben möchten – nach dessen Wachstumsförderer: Er heißt jetzt „Werner“!

Warum Bäume pflanzen, eine gute Idee ist…

Passend zum „Tag des Waldes“ ist der Aufruf des Landes und der Landesforsten, Bäume für den Klimaschutz zu pflanzen. Im Kampf gegen die Klimakrise kann der Wald auf natürliche Weise unterstützen. Bäume entziehen der Atmosphäre erhebliche Mengen an CO₂, binden einen Teil davon in ihrem Holz und geben lebenswichtigen Sauerstoff ab. Schleswig-Holstein ist das waldärmste Bundesland. Darum engagieren sich die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) und sh:z medienhaus mit der Spendenaktion „Baum für Baum für SH“ für mehr Wälder und somit für den Klimaschutz und die Biodiversität.

Für fünf Euro Spende pflanzen die SHLF einen neuen Baum bei uns in Schleswig-Holstein. Hier geht es direkt zum Spendenprojekt. Alle Fragen rund um die Aktion unter shz.de/baum-sh24-faq.

Text/Fotos: Felix/Sr

 

   
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